Texte & Bilder

In drei meiner Bilder habe ich in der Zeit seit Beginn der staatlich verordneten Einschränkungen des öffentlichen, kulturellen und für viele auch beruflichen Lebens, figurative Elemente montiert, die auf die aktuelle Situation Bezug nehmen. Man erkennt sie daran, dass sie keine Schatten werfen.


Prerow, Weststrand I
(25x35 cm, 2020)
Lichtschleuse (25x35 cm, 2021)
Winterweg (35x35 cm, 2021)

 

März 2021 - Januar 2022

 

Weitere, auch ältere, Bilder:

 

Oben: Herbstwiese, 30x30 cm, 2018; Touw River, 40x30 cm, 2018; Walisische Landschaft II, 49x29 cm, 2019; Porthgain Harbour I, Wales, 34,5x25,5 cm, 2021  (alle Acryl auf Karton)

Unten: Dorf am Tarn,  30x40 cm, 2017; Loch Lomond I, 30x40 cm, 2018; Pilgrim Monument, 30x30 cm, 2017; Monbijou-Park in der Dämmerung, 30x40cm, 2022 (alle Acryl auf Karton)

 

 

Literarische Texte

Die da draußen

„Das Problem“, sagt der alte Mann mit dem Stoppelbart, „ist, dass wir aus eige­ner Kraft überall hin können, nur nicht zu denen hinaus. Sie müssten schon herkommen.“

Es wird still am Tisch. Die sechs Menschen sehen nicht ein­an­der an, sondern die ovale Tischplatte, die so dunkel ist, dass sie wie ein schwarzer Teich im Raum zu ruhen scheint. Man könnte denken, sie sei gar nicht da. Durch hohe Fenster schaut man, weil es drunten in der Ebene keinen Schnee gibt, in eine blaugrüne Weite, die wenig erkennen lässt. Dorthin schweift jetzt der Blick des elf­jährigen Jungen, der dem alten Mann gegen­über sitzt. Hinaus über die weißen Dä­cher und grauen Mauern der steinernen Stadt, deren Granit­ in der fast waagrecht ein­fallenden Abend­sonne farbig wirkt, und weiter über die bu­ckl­igen Berge da­runter und das leere flache Land, in das sie übergehen. Hängen bleibt der Blick des Jun­­gen erst an der feinen Li­nie, die Him­mel und Erde trennt und in der sich vielleicht das Meer verbirgt. Dort wäre der Junge, der Kleinste in der Runde, aufge­wach­sen, hinter der Werft, die lange schon dicht­ge­macht hat. Wenn es seine Geschichte schon gäbe.

„Sairon“, sagt der Junge, weil er nicht wahrhaben will, dass es ihn ge­nauso we­nig gibt wie die andern am Tisch, „Ihr sagt, wir haben noch keine Ge­schich­ten. Aber wieso ha­ben wir dann Namen?“

„Keine Geschichte“, korrigiert der alte Mann behutsam. „Ich spreche von eurer gemeinsamen Geschichte.“

Die anderen schauen nicht den Alten an, sondern den Jungen. Er hat Recht. Natürlich hätten alle, die sich hier zusammengefunden haben, Namen, wenn es ihre Geschichte gäbe. „Dass wenigstens die wichtigsten Menschen in ei­ner Ge­schichte Namen brauchen, weiß doch jedes Kind,“ sagt ein älterer Junge, fast schon ein junger Mann.

„Und manche auch Titel“, ergänzt das sechzehnjährige Mädchen, das klein, schmal und auf­recht neben ihm sitzt. Ihr Kraus­haar ist schwarz und ihre Haut so dun­kel, dass das Dämmerlicht des Konferenz­raums sie verschlucken würde, wenn die Augen nicht wären.

„Die da draußen wissen doch gar nicht, was Sairon heißt“, entgegnet der ältere Jun­ge.

„Haben die kein Elbisch-Wörterbuch? Nicht mal Quenya?“ fragt der Kleinste. Der nach den Namen gefragt hat.

„Das weiß ich nicht genau, Jan“, antwortet der alte Mann mit seiner klaren, ein wenig mü­den Stimme. „Manchmal denke ich, die wissen alles, manchmal zweif­le ich da­ran, dass sie überhaupt eine Ahnung haben. Aber Ira hat schon Recht. Wenn dies hier eine Geschichte würde, hätte mein Titel einen Sinn.“

„Aber Jan hat auch Recht“, sagt der ältere Junge heftig. „Wir wissen doch, wer wir sind!“ Er ist so aufgebracht, dass er mit dem Finger auf jeden zeigen muss, den er benennt. „Sairon Finn. Jan. Merle. Ira. Drago. Und“ – indem er auf sich selber zeigt – „Mark. Außerdem, dieser Ort hat ja auch einen Namen“, fügt er trotzig hinzu.

„Frag dich mal, warum grade Jan und Ira so ein Interesse daran haben, dass es unsere Geschichten gibt“, wirft mit lauter Stimme ein blas­ser blonder Junge ein, der größer ist als Jan, aber nicht älter. Obwohl er das si­cher nicht wollte, klang es gehässig. Ein wenig lei­ser und weniger aufsässig im Ton, kor­rigiert er sich un­ter dem strengen Blick des alten Finn: „Ich meine, un­sere Ge­schichte.“

„Täusch dich nicht über die sogenannten Helden einer Geschichte, Drago“, erwidert Finn. „Sie kriegen nichts geschenkt.“ Und in einem an­deren, ge­schäfts­mäßigeren Ton fügt er hinzu: „Ich vergaß zu sagen, Mara Zieg­­­ler ist ja heute nicht mehr dabei. Wir können ihr nur Glück wünschen für den Weg, den sie ein­ge­schlagen hat.“

Die anderen nicken wortlos. Da Sairon Finn es nun sagt, wissen alle, dass Mara diese Welt kürz­lich ver­lassen hat. Und nicht alle, aber doch immerhin die, die hier sitzen, wissen außer­dem, dass auch sie in anderen Welten leben könnten, wenn sie das wollten. Des­wegen sitzen sie ja hier, denkt Finn, meine besten Schü­ler. Schade nur um Mara Ziegler.

„Wo ist sie denn eigentlich genau hin?“ fragt der blonde Junge for­dernd, so als schulde man ihm genauere Auskunft.

„Sie ist jetzt die künftige Müllerin von Bree,“ antwortet das dunkle Mädchen mit be­legter Stimme. „Hat im Tänzelnden Pony den Sohn des Müllers aus dem Tal­­grund unterhalb von Bree kennen gelernt.“

„Mittelerde, dachte ich mir’s doch“, erwidert der Blonde in einem Ton, der nun beinahe überheblich klingt.

Das weiß ich schon, mein Lieber, denkt Finn, dass du da nicht hin willst.

Ein Mädchen, das so alt ist wie Jan und Drago, aber erwachsener zwischen ih­nen sitzt, sieht niemanden an, als es abfällig sagt: „Die bloß Mittelerde ken­nen, gehen halt dorthin. Es gibt aber doch so viele andere Welten!“

Finns Blick, der auf der elfjährigen Merle ruht, ist traurig. Begabt, hübsch und gut erzogen, aber keine Ahnung, warum sie hier sitzt.

Da geht die Tür auf, und eine gebeugte Gestalt schiebt sich herein. „Sai­ron, Ihr habt nach diesen Büchern verlangt.“ Die bucklige Bibliothekarin, die über einem beinahe waagrechten Oberkörper den Kopf aufrecht hält wie eine seltene Vo­gelart, lässt zwei große Bücher mit schweinsledernen Ein­bänden auf den Tisch fallen. Eine Staubwolke erhebt sich darüber, die Finn mit der Hand bei­­seite wedelt. Jan niest.

„Das ist auch ein Teil des Problems“, sagt Finn, indem er die Bibliothekarin irritiert anschaut – schön, dass es sie gibt, aber wer hat sich die denn so vor­gestellt? – und ihr dann doch dankend zunickt. Er wartet, bis sie den Raum ver­lassen hat, dann fährt er fort: „Die da draußen kennen so etwas kaum.“

„Keine Bücher?“ fragt Jan erschrocken.

„Doch, Bücher haben sie schon, aber die sind meistens schon voll.“

„Volle Bücher, was sollen sie denn damit?“ ruft Jan. Merle und Drago lachen, Mark schmunzelt. Ira bleibt ernst.

Finn reibt sich die Bartstoppeln am Kinn, dann sagt er in entschuldigendem Ton: „Die meisten lesen sie nur.“

„Aber Bücher sind doch zum Schreiben da“, murmelt Jan verwirrt. Wenn er hier, in der Schule der leeren Bücher, etwas schon gelernt hat, dann das.

„Irgendwer muss sie aber geschrieben haben“, sagt Mark trocken.

„Gewiss“, bestätigt Finn. „Einige wenige schreiben, was die andern lesen. Die Bücher werden maschinell hergestellt. Ungefähr so wie bei uns die Wochen­zeitung aus der Hauptstadt.“

Jan tauscht einen Blick mit Ira. Befremden liegt darin und, tatsächlich, Angst. Finn sieht es und weiß in die­sem Augenblick, wer an der Schule zur Zeit an den interessantesten Bü­chern schreibt.

„Wenn sie nur lesen“, sagt der große Mark langsam, weil der Gedanke sich in seinem Kopf erst formen muss, „dann können sie die Geschichten wechseln wie ich mei­­ne Hemden?"

„Oder gar wie Merle ihre Blusen“, steuert Drago süffisant bei. Merle schießt das Blut ins Gesicht.

„Drago!“ sagt Finn scharf, und dann in seinem gewöhnlichen ruhigen Ton: „In der Tat liegt für unser Empfinden darin eine gewisse Beliebigkeit.“

„Aber ist das denn so schlimm?“ fragt Ira. „Wir gehen doch auch manchmal ein­­­fach nur eine Stunde spazieren, sagen wir mal am Hafen von Havnor, in Ly­ras Oxford oder im Mattiswald, und kommen dann hierher zurück.“

„Aber das ist doch nicht nur zur Unterhaltung!“ sagt Jan hitzig. „Wir lernen je­des Mal was. Dafür sind wir doch hier.“ Er schaut eine Sekunde mit ge­run­zel­ter Stirn die Tischplatte an, dann fügt er leiser hinzu: „Außerdem ist es ja nir­gends ganz ungefährlich.“

Finn nickt nachdrücklich. Jans erste Weltreise ist ihm auf einmal in Erin­nerung. Im falschen Tal gelandet und von Tengils Häschern verhaftet worden. War gar nicht so einfach, ihn dort wieder herauszubekommen: Es wun­dert ihn selber, dass er das denken kann. Seit wann gibt es denn ein Vorher?

„Dann haben die da draußen wohl auch keine Erzählerämter und keinen Groß­erzähler?“ fragt Drago, und Finn hebt erstaunt die Brauen. Die Frage ist scharf­sinnig; vielleicht hat er Dra­go, das Groß­­maul, doch unterschätzt. „Nein, haben sie mei­nes Wissens nicht.“

„Der Großerzähler hat sowieso zu viel Macht und gehört abgeschafft“, erklärt der so ermunterte Drago. Mein Vater sagt …“

Finn macht mit der waagrechten Handfläche eine kurze schnelle Bewegung, und Drago verstummt. Wissen wir, denkt der alte Mann, dass dein Herr Vater sich gerade als Reformer in Stellung bringt. Gnade uns, wenn in der Hauptstadt drunten der amtierende Groß­erzähler stirbt; man sagt, er sei nicht mehr recht gesund. Seine Schule hat er jedenfalls lange nicht besucht, zu beschwerlich der Weg auf den Berg. Wenn hier alle Klassen auf einmal in Zweierreihen nach Mit­tel­erde ausge­wan­dert wären, er hätte es ja nicht einmal bemerkt.

„Maschinell hergestellte Bücher“, sagt er, „haben sicher ihre eigenen Pro­ble­me. Schnell kann es mehr davon geben, als die da draußen lesen können, auch wenn sie viele sind. Aber ihr müsst zugeben, dass selbst bei uns nur wenige schrei­ben.“

„Die andern lesen allerdings auch nicht“, murmelt Merle verächtlich.

Finn nickt. Wo sie Recht hat, hat sie Recht. Um das Thema zu wechseln, klappt er das obere der beiden Bücher auf, die vor ihm auf dem Tisch liegen, und hält es hoch, so dass die brüchigen Goldlettern auf dem Einband lesbar werden:

Großerzählerin Gertrude
Die Konfuse
2609-2689 n.H.
5.
Buch

„Die da draußen hätten zum Beispiel keine Ahnung, was das bedeuten soll“, sagt Finn.

Jan schüttelt den Kopf. „Wo ist das Problem? Großerzählerin Gertrude, ge­nannt die Konfuse, lebte von 2609 und 2689 nach Homer, und das hier ist ihr fünftes Buch.“

„Ja schon“, sagt Ira, „aber womöglich haben sie eine andere Zeitrechnung?“

„Treffer“, sagt Finn.

„Nach welchem Großerzähler rechnen sie denn?“ fragt Merle spitz. „Und ken­nen sie tatsächlich Homer nicht?“

„Das kann ich euch leider nicht sagen“, entgegnet Finn.

Die fünf schauen die Tischplatte an und schweigen. Das ist alles sehr ver­wir­rend. Finn legt das riesige Buch zurück, lässt es aus­ein­an­derfallen und schaut hinein. Nach kur­zem Su­chen zitiert er: „Die Geschichte beginnt eigentlich vor der Ge­schich­te.“

„Ist was dran“, murmelt Ira.

„Es kommt noch ärger“, erwidert Finn fröhlich und blättert dreimal um. Dann liest er vor: „Jede Geschichte berichtet von einem Verlust. Der Ver­lust ist der Gewinn.“

Mark ächzt. „Die haben keine Chance, oder?“

Finn antwortet nicht; es ist nicht klar, ob er das für schwerer verständlich hält, oder für leichter. Noch einmal umblätternd, beugt er sich über das Buch und kneift die Augen zusammen. „Oder das“, sagt er. „Herbstknospen, Win­­­­ter­blüten/ Frühjahrslaub und Sommerfrost/ Auf den Händen gehe ich/ durch das Jahr.“

„Schräg“, murmelt Mark.

„Man hätte sie wegsperren sollen“, sagt Drago feindselig. Merle nickt dazu.

„Nein, das ist schön“, sagt Ira leise.

Der kleine Jan sagt nichts. Das geht ihm alles zu schnell. Noch nicht lang ge­nug ist es her, dass er sie kennen gelernt hat, die Bücher, in die man schreiben kann.

„Es geht aber nicht nur um Gertrude, obwohl ich gestehen muss, dass sie meine Lieblingserzählerin ist“, sagt Finn in das sich ausbreitende Schweigen hinein, klappt das Buch zu und schiebt es von dem zweiten herunter, so dass er dieses hochheben kann.

Großerzähler Maro
Der Komische
2680-2771 n.H.
7.
Buch

Nach kurzer Lesezeit legt er es ab und lässt es auseinanderfallen, so dass er eine Stelle zum Vorlesen finden kann. Er entscheidet sich für diese: „Nach der Ge­schichte ist vor der Geschichte.“ Auch hier ein paar Seiten umblätternd, findet er: „Ge­schich­ten entwi­ckeln sich von selbst. Nachrichten dagegen muss jemand hervor­brin­gen. Dass die meis­­ten Menschen glauben, es sei umgekehrt, ist nicht gut und manch­mal gefährlich.“

„Ob die da draußen das alles kapieren oder nicht“, wirft Drago ungeduldig ein, „es geht doch nur darum, dass sie jetzt mal kommen, oder?

„Aber“, sagt Jan vielleicht nur, um Drago zu widersprechen, „wenn das hier so schwierig für sie ist, warum sollten sie denn überhaupt kom­men wollen? Was hätten sie davon?“

„Man kann doch auch Sachen interessant finden, die man nicht versteht“, sagt Ira, was Finn bemerkenswert findet, denn sie ist mit Drago selten einer Mei­nung.

„Vielleicht könnten wir so eine Art Rätsel für sie sein?“ sagt Mark.

„Wie meinst’n das, ein Rätsel?“ will Merle in herausforderndem Ton wissen.

„Ich hab ja nur gedacht“, erwidert Mark, und seine Stimme verrät Unsicherheit, „man­­­­che Leute lösen doch gern Rätsel und freuen sich, wenn sie es ge­schafft haben.“

„Brauchbarer Vorschlag“, sagt Finn. Es ärgert ihn, wie sich der große Mark von der kleinen Merle einschüchtern lässt. Das Arbeiterkind von der Schreiber­tochter. Im­mer das Glei­che.

Jan schaut von einem zum andern, und da niemand mehr etwas sagt, wendet er sich an den alten Lehrer: „Sairon, was meint denn jetzt Ihr?“

Finn lässt sich mit der Antwort viel Zeit. Hinter den Fens­tern saugt der ein­setzende Abend die Farben aus einer Landschaft, deren Konturen gleichzeitig deutlicher werden. Noch nicht wahrnehmbar von der steinernen Stadt aus, hat unten in den Tälern der Buckelberge und in der Ebene zum Meer hin die Ge­schichte begonnen, sich zögernd zu be­we­gen, wenn auch mit der Trägheit eines alten Mühlrads, das lange still­stand. Da sitzen alte Bäu­erinnen auf Bänken vor Hauswänden, in denen der Schwamm hockt, und sor­tieren verkrüppelte Kar­toffeln; die Höfe sind unheimlich still, weil die Jun­gen sich davon gemacht ha­ben. Noch weiter drunten und meerwärts, entlang der stau­­bi­gen Bucht­stra­ße, schenken in ihren windigen Buden Wirte mit ledernen Ge­sichtern Schnaps an Ta­gelöhner aus, die erst gehen werden, wenn der Lohn ver­soffen ist. Und im Palast des Präsiden­ten, dessen bröselndes Blattgold viel­leicht an vergan­gene Zeiten erinnert, sicher aber an das Vergehen der Zeit, geht gerade eine Rats­ver­sammlung zu Ende, in der zum hun­dert­sten Mal die Ära der El­fen­herrschaft gepriesen und die schäbige Gegen­wart be­klagt wor­den ist.

Noch dreht sich das Mühlrad langsam, aber es wird schneller wer­den.

„Es ist schwer für uns, die da draußen zu begreifen“, sagt Finn end­lich behut­sam. „Vielleicht schätzen sie dann mehr, was sie selber haben, wenn sie bei uns gewesen sind?“

In der sich verdichtenden Dämmerung sitzen die fünf etwas ratlos um den Tisch. Sie verehren Sairon Finn, aber so recht überzeugend finden sie diese Er­klä­rung erst einmal nicht. Dann aber sagt Mark beinahe hoffnungsvoll: „Ken­nen die vielleicht sowas wie unsere Tage­löhner vom Archipel gar nicht?“

Ein Schaudern ist zu spüren, als er das sagt. Alle haben Bilder im Kopf von dun­kelhäutigen Männern, die in der Hoffnung auf eine Zukunft vom fernen Ar­chipel ge­kommen sind, im Unterdeck unvorstellbar enger Segelschiffe, aber dann oft kei­ne Arbeit finden und deshalb die Tage in den Fuselkneipen ent­lang der Gro­ßen Bucht verdämmern.

„Und keine Namenlosen Viertel?“ ergänzt Ira.

Finn hebt die Schultern. „Womöglich doch. Und angesichts unserer Geschichte würden sie eher anfangen, das eine oder andere zu vermissen, was sie nicht haben?“

Das ruft wieder Jan auf den Plan. Denn wenn das Mühlrad schneller wird, ist er der einzige eines Ja­hrgangs barfüßiger Schiffbauer- und Netzknüp­fer­kin­der, der auf diese Schule durfte. „Sie haben wohl keine Schulen, in denen sie lernen in einer Ge­schichte zu leben?“

„So weit wir wissen, nein.“

Jan nickt befriedigt. Immerhin eine Antwort. „Können sie dann überhaupt in Geschichten leben?“

„Das glaube ich nun wiederum schon“, antwortet Finn bedächtig. „Wahr­schein­­­­­lich gibt es überhaupt keine Menschen, die das nicht irgendwie können.“

„Aber sie müssen dabei ihren Körper zurücklassen?“ fragt Drago, sich ge­spannt vor­beugend.

„Ja, das müssen sie wohl.“

„Und sie können nicht zaubern?“ fällt Merle ein, als ginge es darum zu bewei­sen, wie armselig wenig die können, die da draußen.

„Kaum“, sagt Finn knapp.

„Wir aber auch nicht mehr“, sagt Drago, „obwohl wir angeb­lich von den Elfen abstammen.“

„Du vielleicht, Drago. Ich sicher nicht“, sagt Ira ohne jeden Versuch, freund­lich zu klingen.

Stille. Alle wissen, dass Iras Vater, den sie nie gesehen hat, vom südlichen Ar­chipel stammte und ihre Mutter eine dieser Frauen im Namenlosen Viertel der Haupt­stadt war.

„Jedenfalls habe ich einen Namen“, sagt Drago patzig. „Es kann doch nicht jeder Dahergelauf…“

„Dass bei uns nicht jedem ein Nachname zusteht,“ unterbricht Finn, kälter im Ton und Drago nicht aus den Augen lassend, „können sie sicher nicht nach­vollziehen.“

„Aber dann begreifen sie ja auch nicht, warum Ira hier eigentlich gar nicht sein darf!“ platzt Jan heraus. Dass ihn das so wütend macht, hat zwei Grün­­de, von denen er selber nur einen kennt: Er bewundert Ira; sie hat, wenn die Ge­schichte endlich beginnt, ebenfalls eine Kindheit ohne Schuhe hinter sich, und sie hat es trotz­dem zur Schulmeisterin gebracht. Den zweiten Grund kennt nur Finn: Es ge­fährdet die ganze Geschichte, wenn sie zu schwer verständlich ist.

„Das begreifen sie vermutlich schon, Jan,“ sagt er deshalb sanft. „Man­che Din­ge sind in allen Welten leider ziemlich gleich.“

Wieder schweigen sie. Der große Tisch zwischen ihnen hat jetzt im letzten Licht des Tages eine Maserung. Eiche. Aus einer Zimmerecke tritt merkwürdig klar ein Schrank hervor, vielleicht weil seine Glastüren das Abendlicht spiegeln.

Drunten in der Ebene, die jetzt tatsächlich schon ein paar Wege hat, prescht ein einzelner Reiter durch eine Allee, deren Bäume noch nicht mehr sind als Sche­men, und springt, kaum dass er sein Pferd gezügelt hat, vor einem statt­lichen Ge­bäude ab; es könn­te einen neuen Anstrich vertragen. Der Reiter ist noch auf der Freitreppe, da öffnet sich ein Türflügel, und ein blasser, dünn­lippiger Mann in Schwarz erscheint. „Herr Vizepräsident, Ihr wolltet sofort Be­scheid haben“, keucht der Bote und übergibt ein zusam­men­gefaltetes Blatt. Der Mann öffnet es und nickt befriedigt. Dann dreht er sich halb um und ruft scharf ins Haus hinein: „Ausrücken!“ Sofort öffnet sich auch der andere Tür­flügel, und zwei Dutzend Uniformierte drängen heraus. Sie gehen schnell, aber ohne Hast zu vier Kut­schen. Die stehen lang, schwarz, mit je vier Pferden im Geschirr, neben dem Haus bereit­ und waren, das könnte der Be­trachter schwören, eben noch gar nicht da. Die letzten Männer ha­ben die Schleiflacktüren mit den verhangenen Fens­tern noch nicht hinter sich zugezogen, da fahren die Kut­scher schon an. „Den Alten ver­haften! Die Schüler nach Bu­ckelberg brin­gen!“ schreit der Blasse hin­terher, aber das wäre gar nicht nö­tig. Die In­struk­tionen sind lange schon klar. „Das neue Jahr wird gut be­gin­nen“, mur­melt er, dreht sich um und wirft die Tür­flügel hin­ter sich zu. Kleine Putz­brocken lösen sich von der Wand und fallen auf die oberste Stufe.

„Ich denke“, sagt Drago so laut, als könne er die Stille nicht mehr ertragen, „die wären einfach gespannt, wie es weitergeht, hier bei uns!“

„Aber es hat doch eigentlich noch gar nicht angefangen“, flüstert Jan. „Wie kann es dann schon weitergehen?“

Finn antwortet Jan, schaut aber Drago dabei an. „Doch. Wenn es eine Ge­schich­te ist, tut es genau das.“

„Das versteh ich nicht“, sagt Mark heftig. „Und man muss doch verstehen,  was man erzählt?“

Finn schüttelt den Kopf. „Man muss erzählen, was man verstehen möchte.“

„Und die da draußen,“ ruft Mark ver­zweifelt, „kennen uns die jetzt? Wir bräu­chten doch einfach jemanden, der uns kennt!“

„Das brauchen alle Menschen,“ sagt Finn gleichmütig. „Meine Vermutung ist, dass es uns deswegen gibt.“ Noch einmal zieht er Gertrudes Buch zu sich heran, blättert, liest, schaut auf. „‛Manche Menschen fürchten sich davor, ins Un­­ge­wis­se aufzubrechen. Aber man stelle sich vor, man müsste aufbrechen ins Ge­wisse!’“

Es ist wie ein Schluss­­­wort, niemand sagt mehr etwas. Finn blickt auf und schaut in die Runde. „Ich wünsche euch einen schönen Abend und ein gutes neues Jahr. Nächste Wo­che sehen wir uns hoffentlich wieder.“

Stühle werden gerückt. Sie gehen alle fünf hinaus. Finn bleibt noch sitzen. Es ist nun fast dunkel in diesem Raum, den es ganz zuerst gab und der nur wenige Male im Jahr benutzt würde, lüde er sie nicht immer wie­der ein, drei aus der ersten und drei – jetzt noch zwei – aus der letzten Klasse, um mit ihnen über die ersten und letzten Dinge zu reden.

Im neuen Jahr, denkt er, wird es Zeit für sie zu begreifen, dass sie nie etwas sein werden, wenn nicht bald von da draußen jemand kommt. Und dass die da draußen genau wie Mara vom Zieglerfeld eine gewisse Vor­liebe für die ein­fa­che­ren Geschichten haben.

Nicht zum ersten Mal, das weiß er plötzlich, fragt er sich, ob er die Richtigen aus­gesucht hat. Oder ob sie es am Ende alle machen werden wie Mara, die eine schöne Ge­schichte wollte, eine, die es schon gibt, und zwar jetzt. Sie ist jung, denkt er trüb, wer wollte es ihr verübeln. Überhaupt, wer sind wir zu ur­tei­len über die, die in ir­gend­­eine andere Welt verschwinden? Eine mit besser in Gut und Böse einteil­baren Men­schen, er­grei­­fenderen Geschichten oder gran­dio­seren Gefah­ren?

Wenn alle hier die Gabe des Weltenwechsels hätten, denkt Finn düster, ich stünde bald vor leeren Schul­zimmern. Von denen, die sie haben, und da ist er sich auf einmal sicher, ist nun noch Mark Steinbrecher da, der einen gu­ten Kopf hat und die Geradlinigkeit der ein­fachen Leute von der Nord­küste. Dra­go Walter, der seinen mächtigen Vater, den zweiten Mann hinter dem seni­len Prä­sidenten, zu­gleich hasst und bewundert. Die verwöhnte Merle Schrei­ber, deren Vater im Regie­rungsviertel arbeitet und die die elenden Siedlungen in der Gro­ßen Bucht ver­mutlich nie betreten hat. Jan Schiffbauer, der von dort kommt, so zäh ist wie schmäch­tig und so wach, wie er verträumt wirkt. Und na­türlich Ira, die nicht ein­mal Netzknüpfer heißen darf, und die einen gol­de­nen Zorn in sich trägt. Sie sind nicht viele, aber sie wür­den ihre Geschichte schon finden. Sie kä­men zu­recht, auch wenn fünfzig Gene­ra­tionen nach dem Aus­­ster­ben der Elfen hier nie­mand mehr zau­bern kann.

Aber die da draußen, denkt Finn und stemmt sich mühsam aus seinem Stuhl hoch, können das ja auch nicht. Nicht, dass ich wüsste. Und doch können sie uns das Leben schenken.

Vom Treppenhaus her hört er noch Stimmen.

„Also gibt es uns doch, Iri?“ fragt Jan.

„Ja jetzt“, sagt Ira.

 

Der Neujahrsabend ist schon immer ein besonderer Abend gewesen: Ja, auf einmal gibt es ein Vorher. Wie könnte man sonst sagen, Finn habe wie jedes Jahr nach dem Abend­essen noch mit den anderen Sairolli und dem Direktor zusammen­ge­sessen, und wie jedes Mal sei das Jahr besprochen worden? So wie größere Bäume, denkt Finn, längere Wurzeln brauchen, so wachsen auch Ge­schichten immer in zwei Richtungen, nach oben und unten. Eine Tradition des Neujahrs­abends ist es, auf alle anzustoßen, die im Lauf des Jahres ihre Ge­schichte ir­gendwo an­ders gefunden haben und gegangen sind. Diesmal sind es aus­schließ­lich Schüler und Schüler­innen gewesen; sie wurden in der Rei­hen­folge der Klas­senstufen ge­nannt. Es hat aber auch schon andere Jahre ge­ge­ben. Ein­mal ist ein junger, sehr be­lieb­ter Lehrer ver­schwun­­­­­den, aus­­ge­wandert nach Erdsee. Wahr­schein­lich, denkt Finn bitter, ist er inzwischen der Erzmagier von Roke. Und ein ande­res Mal war es des Gärt­ners junge Frau, von der niemand gewusst hat, dass sie die Gabe besaß. Fort mit un­be­kanntem Ziel. In solchen Jahren schmeckt der Wein, mit dem man darauf ansto­ßen soll, ein wenig herb.

Nach dem letzten Gläserklingen, es galt Mara Ziegler aus der Abschlussklasse, ist er früher als alle an­deren aufgestanden und hat sich in sein Zimmer zu­rückgezogen. Er will al­lein sein. Immer öfter hat er in letzter Zeit das Gefühl, von Gedanken be­drängt zu werden, die zu ordnen, zu klären und festzuhalten sind.

Gerade hat er zwei Kerzen angezündet, damit er am Schreibtisch genügend Licht hat, und sein Buch aufgeschlagen. Der letzte Eintrag, zwei Tage alt, lautet: Je älter ich werde, desto mehr bekümmert mich etwas, worüber ich früher gar nicht nachgedacht habe: Wieso können wir unsere eigene Welt so wenig ver­ste­hen? So überschaubar sie ist (wenn wir von vielleicht noch unentdeckten Inseln absehen), so wenig Sinn ergibt sie in mancher Hinsicht. Wieso zum Bei­spiel er­zählen wir hier meisterhaft Geschichten, in denen Menschen Großes errei­chen und ganze Welten gerettet werden, und haben selber keinen Plan, keine Idee und kein Ziel?

Finn greift zum Federhalter und taucht die Feder ins Tintenfass.

Ist der Wille des Schöpfers unergründlich? Wieso gibt es  – er zögert und ent­schließt sich dann zu einer ungeordneten Aufzählung, das ist besser als nichts – etwa die gelangweilt herumstehende Garde vor dem Präsidentenpalast (wer sollte den denn angreifen?), die Folianten mit den Zaubersprüchen der Elfen im Keller dieses Hauses (wer sollte dafür Verwendung haben?), oder das Namenlose Vier­tel (warum muss man Menschen ächten, weil sie arm sind oder unehelich ge­boren?).

Finn taucht die Feder wieder ein, hält aber dann inne, weil draußen vor dem Fenster der Wind in die alten Föhren fährt und den Schnee in Wolken von den Ästen fegt. Ein großer Tintenfleck ist die Folge. Ärgerlich drückt er ein altes Löschblatt darauf und fährt dann fort: Und das Wichtigste: Wieso gibt es unsere Schule noch immer, obwohl wir niemanden mehr das Zaubern lehren können? Schreiben, das ist doch nur ein Ersatz dafür. Ich sehe eigentlich nur zwei Er­klärungsmöglichkeiten: Entweder der Schöpfer selber hat keinen Plan, keine Idee und kein Ziel, oder er hat ir­gendein Problem, das wir in unse­rer Be­schränkt­heit nicht erkennen, und kann es anders nicht lösen.

Welches Problem hat der Sch

Finn legt erschöpft den Federhalter weg. Er fühlt sich plötzlich wie ein Läufer, der Seitenstechen hat und aufgeben muss. Selten hat es ihn so angestrengt, ein paar Sätze niederzuschreiben. Draußen pfeift der Wind um die alten Mauern. Als er einen Augenblick aussetzt, hört Finn gedämpft die Kollegen lachen, die immer noch beim Wein sitzen. Es ist der schwere und teuere Ore-Wein aus dem süd­li­chen Ar­chipel. Von Oiolaire, der Immersommerinsel. Die Arbeiter dort, sagt man, sehen allerdings wenig von dem Erlös.

Könnte es nicht auch sein, dass die da draußen uns besser als wir uns selber verstünden?

Ja, auch das könnte sein.

Es gibt fast nichts, was nicht sein könnte. Das, was ist, ist immer eine Ein­schränkung.

Der Kopf tut ihm vom Denken weh.

Der Wille des Schöpfers ist wohl nicht größer als dieser Fleck, und ge­nau­so schwer zu deuten.

Mit einer entschlossenen Bewegung verschraubt der alte Lehrer das Tinten­fäss­chen und schiebt es von sich weg. Dann drückt er das Buch mit der zur Faust geballten linken Hand auf den Tisch und reißt mit der rechten, die ein wenig zit­tert, an der eben beschriebenen Seite. Die Bindung gibt nach, die Seite lässt sich heraustrennen.

Wegen des Tintenflecks, denkt Finn. Nur wegen des Flecks.

Er schließt das Buch und sieht auf. Ein anhaltendes Knirschen nähert sich, wie von schwe­ren Eisenreifen über Schotter. Und Getrappel von Pfer­den.

Von merkwürdig vielen.

Finn steht auf, beugt sich über die beiden Kerzen und bläst sie aus. Dann setzt er sich im Dunklen auf sein Bett, um zu warten.

 

Ira steht an ihrem Fenster, als Schülerin der Abschlussklasse hat sie ein Zimmer für sich allein. Sie horcht auf die sich nähernden Geräusche und späht hinunter in den Hof, der noch leer ist. Das Tor steht offen. Auch geschlossen, denkt sie, wäre es kein Hindernis. Ihr Mund lächelt, aber die Augen bleiben kalt. Auf die von draußen haben wir gewartet, aber es kommen die von drunten. Entschlossen wendet sie sich um, rafft einige Kleidungsstücke zusammen und stopft sie in ei­ne abgewetzte Leinentasche. Mit der läuft sie, die Zimmertür nicht mehr schlie­­ßend, durch den Flur und das Treppenhaus hinunter zu den Stuben der Erst­klässer. „Jan?“ ruft sie, noch während sie klopft, „Jan, schnell.“ Der Junge steckt verwundert den Kopf aus dem Türspalt.

„Ich muss weg.“

„Wie, weg?“

„Ganz weg, Jan. Kommst du mit?“

Zu ihrer Erleichterung fragt der Junge gar nicht weiter, sondern nickt einfach.

„Du hast eine Minute.“

Er nickt nochmals und geht packen. Auch er hat nicht viel.

Ira, dunkel im dunklen Flur, wartet reglos.

Vom Hof her Quietschen, Klappern, Rufen.

Wohin gehen wir? Oft hat sie sich das gefragt, aber noch nie hat sie wirklich entscheiden müssen. „Jedes Wohin beginnt mit Woweg“. Gertrude die Kon­fu­se.

Da steht Jan vor ihr, der die Stubentür lautlos zugezogen hat.

„Lyras Oxford?“ flüstert er, tatsächlich mit in der Dunkelhaut leuchtenden Augen, und legt sich seinen löchrigen Seesack über die Schultern.

Er hält es für ein Abenteuer, denkt Ira. Verfolgung als Abenteuer. Frag mal die Verfolgten, was sie davon halten.

„Nein“, sagt sie mit fester Stimme. „Zu viel Technik, die wir nicht ver­stehen. Gont ist ein guter Ort. Gont in Erdsee.”

Vom Treppenhaus her hört man gestiefeltes Stampfen.

Wozu hat man hier was gelernt? Ira nimmt Jan fest bei der Hand und wie­derholt, was sie zuletzt gesagt hat.

(Aus: Literatur verstehen - wozu eigentlich? 55 Antworten, hrsg. v. Nikola Roßbach. Hamburg: Igel 2014, S. 11-24.)

 

Weitere literarische Publikationen:

Diese Sprache lernen: eine Geschichte. In: Kellermann, Ingrid/Ferrin, Nino (Hrsg.): Narrative Räume für das Denken in Möglichkeiten. Tübingen: Stauffenberg 2023, 25-33.

"Nicht jede Welt hat so viel Glück". In: Boelderl, A./ Esterl, U./ Mitterer, N. (Hrsg.): Poetik des Widerstands. Eine Festschrift für Werner Wintersteiner. Innsbruck: StudienVerlag 2020, 204-215.

"Gute Werke". In: Cumart, Nevfel (Hrsg.): Im Winter der Zeit. Literatur aus Franken. Bamberg: edition hübscher 2017, 13-20.

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